Mozartfest: Konzert mit Iiro Rantala
Iiro RantalaWas ist eigentlich „klassische Musik“?, hat sich das renommierte Mozartfest Augsburg gefragt – und gleich die Antwort gegeben: Auch dieses Musikgenre muss „Out of the Box“ agieren, um ästhetische und stilistische Grenzen zu überwinden. Vom 16. Mai bis 1. Juni präsentiert man jedenfalls in Leopold Mozarts(Vater von Wolfgang Amadeus) Heimatstadt herausragende Künstler/-innen, die sich stilistisch nicht festlegen lassen wollen. Das Ergebnis ist ein Programm, das Klassik neu zu denken versucht. „Ein einziger Begriff für mittlerweile über 1.000 Jahre Musikgeschichte?“, fragt dann auch Simon Pickel, künstlerischer Leiter des Mozartfestes: „Schwierig! Eigentlich kann man den Unterschied zwischen ,klassischer‘ und ,nicht-klassischer‘ Musik kaum benennen, ohne sofort widerlegt zu werden. Da starre Kategorien sowieso wenig helfen, erheben wir die ,Out of the Box‘-Perspektive zum zentralen Prinzip für das Mozartfest und zeigen, wie inspirierend es sein kann, künstliche Grenzen aufzuheben und Stile, Epochen und Genres sinnvoll neu miteinander zu kombinieren.“
Einer, der das Diktum „Out of the Box“ mit seinen verschiedenen Programmen und Projekten geradezu verkörpert, ist Iiro Rantala. Der Finne ist als Pianist ein international gefeierter Star, der auf seinem Instrument mit Humor und Chuzpe stilistisch ein weites Feld beackert. Er ist ein virtuos auftrumpfender Instrumentalist, der gleichermaßen in der improvisierten wie komponierten Musik zu Hause ist, ein gewiefter Entertainer, der sein Publikum gleich mit der ersten Note am Schlafittchen packt und bis zum letzten Ton nicht mehr loslässt. Auch deshalb ist Rantala jemand, der oft und gerne mit sogenannten klassischen Klangkörpern zusammenarbeitet – wie zum Beispiel für „Veneziana“, für das er mit den vier Streicher/-innen vom Galatea Quartett durch das Schaffen Mozarts, Vivaldis, Monteverdis und Sibelius stromert. Mit diesem Programm ist er prädestiniert für einen Auftritt beim diesjährigen Mozartfest – am 23. Mai ab 21 Uhr im Kleinen Goldenen Saal in Augsburg. Außerdem beim Mozartfest empfehlenswert: die Brüder Lucas und Arthur Jussen am 24. Mai mit Strawinskys „Sacre du Printemps“ in einer Fassung für zwei Klaviere, die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker am 25. Mai oder das Ensemble Philharmonix am Schlusstag mit einem gewagten Mix von Chopin bis Sting und Queen.
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Mozartfest Augsburg