55: Jazzwoche Burghausen 2026

Mike SternMike SternVom 17. bis 22. März feiert im kommenden Jahr die Internationale Jazzwoche Burghausen mit ihrer 55. Ausgabe ein kleines Jubiläum. Die Premiere hatte die Jazzwoche im März 1970, auf den Weg gebracht wurde sie vom Burghauser Gerichtsvollzieher und Jazzfan Helmut Viertl und als künstlerischen Leiter hatte man den Münchner Saxofonisten und Pädagogen Josef „Joe“ Viera berufen, der die Jazzwoche bis zu seinem Tod 2024 verantwortete. In den zurückliegenden Jahrzehnten kamen viele berühmte Jazzgrößen in die bayerische Stadt an der Salzach: Dizzy Gillespie, Horace Silver, Ron Carter und das Art Ensemble of Chicago ebenso wie McCoy Tyner, Max Roach, Stan Getz, Ray Brown, Baden Powell oder Benny Golson. Einige der Namen finden sich auf Reliefplatten in der Altstadt Burghausens auf der „Street of Fame“ wieder. Seit 2006 beschließt jeweils der „Next Generation Day“ die Jazzwoche, eröffnet wird das Festival seit 2009 mit dem Finale zum „Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis“. Dass dieses Festival erst 2026 seine 55. Ausgabe begeht, hat damit zu tun, dass es wegen der Folgen der Corona-Pandemie 2020 und ’21 pausieren musste.

Und auch die 55. Ausgabe geht wieder mit dem Finale des Festival-eigenen Jazzpreises los, dessen Teilnehmer/-innen aber erst später bekannt gegeben werden. Richtig startet man dann am 18. März, wenn der New Yorker Gitarrist Mike Stern mit seiner Band plus Ehefrau Leni in der Wackerhalle die Jazzwoche jazzrockend einläuten wird. Am nächsten Abend feiert der Schlagzeuger Wolfgang Haffner mit prominenten Gästen (unter anderem mit der Sängerin Viktoria Tolstoy) seinen 60. Geburtstag, zuvor erinnert der afroamerikanische Trompeter Theo Croker mit „Blue Moods: Miles In The Golden Hour“ an seinen Landsmann Miles Davis, der im nächsten Mai 100 Jahre alt geworden wäre. Am Freitag hat man die Qual der Wahl: Lässt man sich im oftmals recht kühlen Ambiente der Wackerhalle durch die Funk Apostles um Sänger und Pianist Cory Henry unter Strom setzen? Oder geht man doch runter in die Altstadt, um sich im Ankersaal von den rein akustischen, von Maja S. K. Ratkje und Stian Westerhus gespielten Klängen durch Gitarre, Gesang und Harmonium umgarnen zu lassen?

Auch 2026 ist der Samstagnachmittag wieder dem Blues vorbehalten, wie ihn in der Wackerhalle Paul Lamb & The King Snakes und Ronnie Baker Brooks spielen werden. Am Abend folgen unter anderen das Zurich Jazz Orchestra mit Robben Ford als Gast und die Gruppe Irreversible Entanglements, während acht Bands auf ihrer „Jazznight“ in Burghausens Altstadt die Nacht zum Tage machen. Auf dem „Next Generation Day“ ist sonntags unter anderen der Kölner Trompeter Jakob Bänsch mit seinem Quintett zu hören. Für die allabendlichen Jamsessions im Jazzkeller hat man das Trio der in der Mongolei geborenen, mittlerweile in Berlin lebenden Pianistin Shuteen Erdenebaatar engagiert.

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Internationale Jazzwoche Burghausen

Text
Martin Laurentius
Foto
Sandrine Lee

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