David Linx
Real Men Cry
Crystal Records/Broken Silence
Seit den späten 1980ern gehörte David Linx zu den Hoffnungsträgern des Jazzgesangs. Sein Projekt mit James Baldwin oder auch das Quartett mit Diederik Wissels hinterließen Spuren in der europäischen Szene. Dann wurde es ruhiger um den Belgier. Er konzentrierte sich auf Unterricht, Film- und Theatermusiken. „Real Men Cry“ ist seit Langem wieder ein echtes, selbstbewusstes Jazzalbum, im Quintett unter anderen mit Grégory Privat am Klavier und Trompeter Hermon Mehari als Teamplayer. Es ist eindringliche Musik, erzählend in der Gestaltung der eigenen Lieder, direkt in der emotionalen Wirkung. Mehr noch als früher verbeugt sich Linx vor Vorbildern wie Al Jarreau, übernimmt etwa dessen Emphase und entwickelt sie in enger Kommunikation mit der Trompete weiter zu einer kammerjazzig präsenten Form zu singen, zu artikulieren. „Real Men Cry“ ist ein Album mit ernsten, nachdenklich, aber zugleich befreit wirkenden Liedern. Schön, dass David Linx wieder da ist.