Filippa Gojo Quartett
Nahaufnahme
(A-Jazz/NRW)
Wer Filippa Gojo schon einmal im Thoneline Orchestra der Kölner Saxofonistin Caroline Thon erlebt hat, der weiß, was für ein unglaubliches Energiebündel in der jungen Sängerin steckt. Die Österreicherin, die schon mit 14 Jahren auf der Bühne stand, legt nun mit ihrem Quartett ihre ambitionierte Debüt-CD vor. Da geht es erst einmal ganz verträumt zur Sache, wenn sie etwa die komplexe Komposition „Elm“ von Richie Beirach gemächlich auslotet. In ihrem eigenen Song „Confusao“ macht sich Gojo dann einen Spaß daraus, ihre schöne Stimme hässlich verzerrt durch ein Megafon erklingen zu lassen – das macht dramaturgisch Sinn und die differenzierte Perkussionsarbeit von Lukas Meile ist nicht nur hier ein Genuss. Neben sechs Originalen überzeugt das Repertoire auch durch klug ausgewählte Fremdtitel: Baden Powells „Samba Em Preludio“ versinkt in schwermütig arrangierter Nachmittagsschwüle, der „Saga“ des Pianisten Steve Kuhn hat sie kurzerhand einen tief im heimatlichen Idiom verwurzelten Text verpasst. Filippa Gojo und ihr Quartett wird man im Ohr behalten.