Catherine / Morello / Faller

Pourquoi

(enja Yellowbird/edel)

Catherine / Morello / Faller – Pourquoi (Cover)„Pourquoi“ ohne Fragezeichen. Ein Wortwitz, mit dem sich Altmeister Philip Catherine als geistreicher Schalk outet. Sein spätes Trio mit den deutschen Saitenkollegen Paulo Morello (Gitarre) und Sven Faller (Bass) beschert dem vor Kurzem 80 gewordenen Belgier in der Tat einige unerwartete Höhenflüge. Ging „Manoir De Mes Rêves“, das erste Album des Dreiers, noch ein wenig im Chaos der Pandemie unter, so nehmen Catherine, Morello und Faller nun einfach einen zweiten Anlauf. Mittlerweile sind sie eingespielter, noch einen Tick mehr detailbedacht und genießen in elf sanft-intensiven Themen einfach das gemeinsame Miteinander. Und sie tun dies mit einem natürlichen Flow, stilsicher, beschwingt, kontemplativ und verdichtet wie gute Filmmusik. Mitunter lässt Catherine seinen Ton als Reminiszenz an seine Fusionvergangenheit leicht verhallen. Wie Balletttänzer, die sich barfuß auf einer zentimeterdünnen Eisdecke fortbewegen, zelebrieren er, Morello und Faller walzernde Themen wie „Chateau Plange“ oder Django Reinhardts Schwermut-Schleifen. Da braucht es kein Fragezeichen. Eher ein leises Ausrufezeichen!

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 147

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel