Birgitta Flick Quartet

Miniatures & Fragments

(Double Moon/Bertus)

Birgitta Flick Quartet – Miniatures & Fragments (Cover)Für einen Moment könnte man meinen, es wäre eine bislang unbekannte Aufnahme von Charles Lloyd. Ist es nicht, aber Birgitta Flick hat zuweilen diesen sanften Flow des Alters, diese Gelassenheit, die man sonst der lebenslangen Erfahrung zuschreibt. Auf „Miniatures & Fragments“ überträgt sich diese unaufgeregte Attitüde auf die gesamte Band und lässt auch den Pianisten Andreas Schmidt, den Bassisten James Banner und den Schlagzeuger Max Andrzejewski spielen, als würden sie der Generation jazzmodernistischer Ahnen angehören. Das hat viel Charme, denn es entbindet das Team für ein knappes Dutzend Lieder vom Zwang zur sportiven Instrumentalleistung und ermöglicht Musik, die Raum für eine Ausgestaltung in reizvoller Kargheit des Zusammenklangs lässt. Vier Stücke sind als Farbstudien gekennzeichnet, zwei Standards und ein Traditional fügen sich unauffällig ins Konzept. Flick leitet mit dezentem, zugleich präsentem Tenorton die Musik, die Band kommentiert verhalten frei, offen melodisch und in sich geschmackvoll stimmig.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 144

Veröffentlicht am unter Reviews

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