Crowdfunding: Care Works

Maria ReichMaria ReichIn den 1990er-Jahren entwickelte sich der Begriff Care-Work vor allem im englischsprachigen Raum. Dieser Begriff lässt sich im weitesten Sinne als „Fürsorgearbeit“ übersetzen und beschreibt unter anderem die Arbeit in der Altenpflege, der Kindererziehung und -betreuung. Oftmals wird diese Arbeit unentgeltlich geleistet, in der Regel sind es Frauen, die sich dort engagieren. Dabei spielt Care-Arbeit auch und gerade ökonomisch eine bedeutende Rolle: Rund 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind in klassischen Pflegeberufen tätig. Nicht eingeschlossen ist die private Fürsorgearbeit – etwa bei der Kindererziehung oder der Betreuung alter Menschen. Dass die Care-Arbeit durch die Krisen der zurückliegenden anderthalb Jahrzehnte an ihre Grenzen stößt, zeigt sich auch in der Diskussion um den sogenannten Pflegenotstand, mit der vor allem der Personalmangel in den Pflegeeinrichtungen hierzulande thematisiert wird.

Die Berliner Geigerin, Komponistin und Autorin Maria Reich ist Anfang vergangenen Jahres Mutter geworden. Seitdem setzt sie sich mit den verschiedenen Aspekten von Care-Work auseinander und versucht, diese Fürsorgearbeit mit ihrem künstlerischen Schaffen aufzugreifen und gesellschaftspolitisch zu reflektieren. Deshalb hat sie sich entschlossen, ihr nächstes Album dieser Thematik zu widmen. Einspielen will sie es mit ihrem improvisierenden Streichquartett und ihrer Band, inhaltlich will sie ihre Erfahrungen als junge Mutter ebenso einbringen wie die Ergebnisse der Gespräche, die sie in den zurückliegenden Monaten geführt hat, und ihrer eigenen Recherche. Um „Care Works“, so soll ihr Album heißen, realisieren zu können, hat Reich auf Startnext eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, mit der sie bis zum 25. Juli insgesamt 15.000 Euro einnehmen will.

Weiterführende Links
„Care Works“-Crowdfunding

Text
Martin Laurentius
Foto
Dovile Sermokas

Veröffentlicht am unter News

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