134: Die neue Ausgabe von Jazz thing

Jazz thing 134 Gary Bartz (Cover)Jazz thing 134Es war eine der seltsamsten Heftproduktionen in unserer fast 27-jährigen Historie. „Was sich kurz vor Redaktionsschluss der letzten Ausgabe bereits angedeutet hatte, wurde direkt darauf bittere Realität: Das Corona-Virus brachte das gesellschaftliche und kulturelle Leben schlagartig zum Stillstand“, so Jazz-thing-Chefredakteur und -herausgeber Axel Stinshoff im Editorial zur neuen, 134. Ausgabe. „Alle Konzerte und Festivals wurden abgesagt, viele Albumveröffentlichungen verschoben. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit haben wir zum ersten Mal in der fast 27-jährigen Jazz-thing-Geschichte eine Ausgabe um einen Monat verschieben müssen – wir bitten um Verständnis hierfür.“

Die Corona-Pandemie und der Lockdown hatten noch weitere Folgen für diese Ausgabe. So ist diese zum Beispiel mit 100 Seiten Umfang etwas schmaler als sonst. Und die Dramatik für die Club- und Festivalszene zeigt sich in „On Tour/Festivals“: Gerade einmal anderthalb Seiten ließen sich mit Terminen füllen. Und weil sich die Bestimmungen für das Veranstaltungsverbot beinahe täglich ändern, mussten alle Herbst-Tourneen und -Festivals natürlich „unter Vorbehalt“ gelistet werden. „Zwar finden einige der Events coronabedingt in reduzierter Form statt, haben aber dafür umso mehr unser aller Support verdient“, so Stinshoff.

Während der Lockdown-Wochen waren wir aber keineswegs untätig. Unsere Autoren Ralf Dombrowski, Stefan Hentz, Wolf Kampmann und Martin Laurentius haben auf jazzthing.de den Blog „viral/postviral“ gestartet, um zeitnah die Folgen der Pandemie nicht nur für den Jazz zu dokumentieren und zu kommentieren. „Einige der Beiträge finden Sie in diesem Heft“, schreibt Stinshoff, „darunter auch die eindringlichen Updates des seit zehn Jahren in New York lebenden Saxofonisten Tobias Meinhart. Die Coronakrise hat auch die Stadt, die sonst nie schläft, in ein künstliches Koma versetzt, sämtliche Musiker*innen wurden zur Zwangspause verdonnert, alle Clubs geschlossen.“

Auf dem Titel der Ausgabe 134 ist der fast 80 Jahre alte Saxofonist Gary Bartz – ein Musterbeispiel für Dynamik, Engagement, Kreativität, Resilienz, Ausdauer und Offenheit: „Gerade in diesen Zeiten dient er damit als Vorbild und Inspiration für jüngere Musiker*innen und im Grunde für uns alle – und ist deswegen ein mehr als würdiger ‚Titelheld‘ für unsere Zeit.“ Zudem hat der Saxofonist Joshua Redman eine „Neue Runde“ eingeläutet und nach 25 Jahren mit Brad Mehldau, Christian McBride und Brian Blade erstmals wieder ein Album eingespielt und der französische Bassist Henri Texier philosophiert über „Die Bedeutung von Hoffnung“. Der Kölner Pianist Pablo Held hat für die neunte Folge seiner Interviewreihe „Conversations“ den Schlagzeuger Bill Stewart zum Gespräch gebeten und Ssirus W. Pakzad hat für die dritte Folge von „Hotspots – Die besten Jazzclubs in D/A/CH“ der Unterfahrt in seiner Heimatstadt München einen Besuch abgestattet. All das und vieles mehr gibt es in der neuen, 134. Ausgabe von Jazz thing, die ab dem 29. Juni am Kiosk und seit ein paar Tagen in den Briefkästen der Abonnent*innen ist.

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„Contents“ Jazz thing 134

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2024