Editorial 134

Liebe Leserinnen und Leser,

was sich kurz vor Redaktionsschluss der letzten Ausgabe bereits angedeutet hatte, wurde direkt darauf bittere Realität: Das Coronavirus brachte das gesellschaftliche und kulturelle Leben schlagartig zum Stillstand. Alle Konzerte und Festivals wurden abgesagt, viele Albumveröffentlichungen verschoben. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit haben wir zum ersten Mal in der fast 27-jährigen Jazz-thing-Geschichte eine Ausgabe um einen Monat verschieben müssen – wir bitten um Verständnis hierfür. Den anhaltend schwierigen Umständen geschuldet, ist diese Ausgabe schmaler als sonst. Das langsam wieder anlaufende Konzert- und Festivalgeschehen hat immerhin dazu geführt, dass wir wenigstens knapp zwei Seiten für unsere Rubrik On Tour/Festivals füllen konnten (S. 96/97). Zwar finden einige der Events coronabedingt in reduzierter Form statt, haben aber dafür umso mehr unser aller Support verdient.

New York (Foto: Mariana Meraz)Natürlich waren wir in dieser Zeit nicht untätig: Auf unserer Website haben wir den Blog viral/postviral ins Leben gerufen, um die Pandemie und die Folgen nicht nur für den Jazz zeitnah zu dokumentieren und zu kommentieren. Einige der Beiträge finden Sie in diesem Heft ab Seite 40 – darunter auch die eindringlichen Updates des seit zehn Jahren in New York lebenden Saxofonisten Tobias Meinhart. Die Coronakrise hat auch die Stadt, die sonst nie schläft, in ein künstliches Koma versetzt, sämtliche Musiker*innen wurden zur Zwangspause verdonnert, alle Clubs geschlossen. Deshalb gibt es in diesem Heft auch – hoffentlich einmalig – keine Notes from New York von Bill Milkowski.

Gary Bartz (Foto: Arne Reimer)Sehr stolz bin ich auf unsere Titelstory mit Gary Bartz: Mit knapp 80 Jahren ist er ein Musterbeispiel für Dynamik, Engagement, Kreativität, Resilienz, Ausdauer und Offenheit gegenüber Neuem und Unbekanntem. Gerade in diesen Zeiten dient er damit als Vorbild und Inspiration für jüngere Musiker*innen und im Grunde für uns alle – und ist deswegen ein mehr als würdiger „Titelheld“ für unsere Zeit (S. 36).

Wenn Sie auch in der Zeit zwischen zwei Jazz-thing-Ausgaben gut informiert bleiben wollen: Abonnieren Sie unseren Online-Newsletter, der seit einiger Zeit zweimal wöchentlich montags und donnerstags erscheint – ganz einfach hier auf www.jazzthing.de!

Ich wünsche Ihnen einen trotz allem einen schönen Sommer – wir melden uns pünktlich Ende August mit einer hoffentlich wieder etwas praller gefüllten neuen Ausgabe von Jazz thing zurück.

Axel Stinshoff
Chefredakteur Jazz thing & Blue Rhythm

Text
Axel Stinshoff
Foto
Mariana Meraz, Arne Reimer

Veröffentlicht am unter 134, Heft

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