Yelena Eckemoff

Lonely Man And His Fish

(L & H/in-akustik)

Yelena Eckemoff – Lonely Man And His Fish (Cover)Klingt wie ein Märchen. Und ist auch so. Fast immer, wenn Yelena Eckemoff eines ihrer faszinierenden Konzeptalben vorlegt – inzwischen sind es deren 18 –, dann verliert sie sich in musikalischen Geschichten, die stets ein roter Faden verbindet, spielerisch europäische Klassik mit amerikanischem Jazz verwebt und dabei kaum Reibungsverluste erzeugt. Diesmal geht es um einen einsamen Mann und seinen Fisch namens „Spark“, beide verlieren sich und werden irgendwann wiedervereint. Happy End! Aber in der Welt von Eckemoff, die auch als Dichterin wirkt, besitzen solche einfachen Geschichten einen tieferen Sinn. In diesem Fall geht es um das Leuchten des Alltags, um das, was spirituell zusammengehört. Dabei besetzt sie die titelgebenden Rollen mit markanten Instrumentalisten wie dem Kornettisten Kirk Knuffke, der den „Lonely Man“ gibt, Ben Street am Bass, Drummer Eric Harland und Masaru Koga an der Shakuhachi, während die gebürtige Russin am Klavier, Rhodes und der vintage Ampli-Celeste verbindet. Ein Doppelalbum lang erzählen Eckemoff, Knuffke und Co. von Isolation, von der Sehnsucht nach Verbundenheit und der Suche nach privatem Glück. Angenehm schön.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 149

Veröffentlicht am unter Reviews

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