Thomas Bartlett

Shelter

(BMG/Warner)

Thomas Bartlett – Shelter (Cover)Gedämpfte Klänge zelebriert der Pianist Thomas Bartlett, Produzent von zum Beispiel Sufjan Stevens und Yoko Ono, auf diesem Album, das seine Entstehung dem Coronalockdown in New York zu verdanken hat, als Bartlett unter anderem über den menschenleeren Times Square schlenderte. Acht Nocturnes, also Nachtstücke, hat Bartlett geschrieben, in denen Vorbilder wie Chopin, Ravel oder Satie anklingen. Bartlett hat eine Zeit lang gehadert, ob er diese Stücke überhaupt veröffentlichen soll, denn sie erschienen ihm fast schon zu idyllisch – Bekannte wie Sam Amidon oder Annie Clarke haben derlei Zweifel zerstreut. So kann sich der Hörer auf eine Musik freuen, die dem kultivierten und zurückhaltenden Anschlag Bartletts am Klavier genauso viel zu verdanken hat wie der schmucklosen Aufnahmetechnik, die auf Hall völlig zu verzichten scheint. Benannt hat Bartlett alle Stücke übrigens nach Rosensorten wie „Phoenicia“ oder „Arvensis“.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 135

Veröffentlicht am unter Reviews

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