The Killing Popes

Ego Kills

(Shhpuma/NRW)

The Killing Popes – Ego Kills (Cover)Wie es in unserer „postfaktischen“ Gesellschaft üblich ist, beginnt das zweite Album der Berliner Band The Killing Popes mit einem „Disclaimer“ – also einem Stück Musik, in dem all das zu hören ist, was im Folgenden dann nicht mehr zu hören sein wird. Überhaupt ist der Nachfolger von „Ego Pills“ aller rhythmischen und metrischen Komplexität zum Trotz vor allem eines: humorvoll und witzig. Dabei hat sich einiges verändert: Zwar ist die Besetzung unter anderen mit dem Saxofonisten Philipp Gropper annähernd geblieben, auch hat der Schlagzeuger Oliver Steidle nominell die Leaderschaft, doch die Verantwortung für die Kompositionen und das stilistische Setting teilt er sich mit dem Keyboarder Dan Nichols. Das wird der Grund sein, warum die „Cut & Paiste“-Ästhetik noch schärfer Kontraste setzt als beim Debüt und die Musiker wie Figuren beim Blitzschach noch rasender stets neue Positionen einnehmen. Und mit den Stimmen der Sängerinnen Jelena Kuljic und Natalie Sandtorv bricht dann etwas Dystopisches in den Kosmos der Killing Popes ein.

Text
Martin Laurentius
, Jazz thing 140

Veröffentlicht am unter Reviews

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