Sophie Hunger

Molecules

(Caroline/ Universal)

Sophie Hunger – Molecules (Cover)„C‘ést triste et c‘ést beau“ – diese Zeile aus dem Song „Coucou“ könnte programmatisch für das Schaffen dieser Künstlerin verstanden werden. Sophie Hunger hat es schon immer verstanden, berückend schöne Melodien mit dunklen Texten zu verbinden, und auf der Bühne in atemberaubend intensive Kunst zu verwandeln. Im Studio gelingt das nicht immer. Die sensible Schweizer Singer/Songwriterin hat sich nun von den vertrauten jazzig-folkigen zugunsten elektronischerer Klänge abgewandt. Hunger ist noch immer die vielsprachige Kosmopolitin, die das Berliner Nachtleben zelebriert, doch singt sie auf ihrem sechsten Album mit heller, verletzlich anmutender Stimme beinahe ausschließlich auf Englisch. Der Sound stimmt, die Beats sind raffiniert programmiert, aber nicht alle der elf Songs bleiben haften. Dafür entschädigt ein melancholischer Ohrwurm wie „There Is Still Pain Left“. In solch trister Schönheit lässt sich trefflich schwelgen.

Text
Jan Paersch
, Jazz thing 125

Veröffentlicht am unter Reviews

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