Oliver Hafke Ahmad

Future Blues

(Urban Grooves Berlin Records/Recordjet)

Oliver Hafke Ahmad – Future Blues (Cover)Komplett allein spielte der Berliner Multiinstrumentalist, mit dem Schwerpunkt Saxofon, alle Spuren seines zweites Albums ein und mischte sie im Heimstudio zu seinem jazz-elektronischen „Future Blues“. Allerdings war die digitale Arbeitsweise nicht nur streng durchgeplant, vielmehr gab Oliver Hafke Ahmad auch dem Zufall, der Improvisation, Raum. Da die ja ein wesentliches Merkmal im Jazz ist, docken die zehn Stücke deutlich bei verschiedenen Jazzstilistiken der Vergangenheit an. So geht es nicht nur im Titelstück zurück in die Siebziger, zur Fusion wie sie Hubert Laws oder andere CTI-Künstler pflegten. Ein Titel wie „Raggatronic“ ist dann beinah selbsterklärend, denn hier ist ein elektronischer Raggabeat die Basis für eine sanfte Sopranmelodie. „Fight For Power“ ist inspiriert von von der Erfolgsserie „House of Cards“, vielleicht ist die Musik darum arg mechanisch kalt. Resümierend ist festzuhalten, dass der Berliner Musiker sein Konzept des „Future Blues“ nicht stringent verfolgt, nur der Einsatz von Elektronik bedeutet noch nicht „Future“ und wenn dann die handgespielten Parts oft im Smooth Jazz dümpeln, dann sehe ich hier eher wenig Zukunft.

Text
Olaf Maikopf
, Jazz thing 130

Veröffentlicht am unter Reviews

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