Lee Ritenour

Dreamcatcher

(Mascot/Rough Trade)

Lee Ritenour – Dreamcatcher (Cover)Vieles kam zusammen. Lee Ritenours Haus in Malibu ging in Flammen auf und mit ihm eine Wagenladung voller Gitarren und Amps, mit denen er sich bis dahin umgab. Die eigene Gesundheit erwies sich mit Mitte 60 als nicht mehr so stabil wie früher. Und außerdem hatte er eigentlich alles schon gemacht, außer einem echten Soloalbum. „Dreamcatcher“ wurde daher zu mehr als einem weiteren Projekt. Es wurde ein vorläufiges Resümee eines Routiniers, der die Posen zugunsten des Genusses zurückstellt. Man hört es jedem der 14 Songs an, dass der Omnipotentat mal nicht alles zeigen muss, sondern sich in seine Musik zurücklehnt, viel an der Westerngitarre, ein wenig an der Archtop und auch ein bisschen solidbody-rockig. Er schwelgt in Harmonien, in Stimmungen, kleinen Motiven, fein erarbeitet, der Songform verpflichtet, aber trotzdem offen gegenüber dem Flow. Eine Herzensangelegenheit und daher eines seiner besten Alben seit Langem.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 137

Veröffentlicht am unter Reviews

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