Junius Paul

Ism

(International Anthem/K7!/Indigo)

Junius Paul – Ism (Cover)In den 50 Jahren seiner Existenz hat das Art Ensemble of Chicago große Instrumentalisten hervorgebracht. Seit 2017 featuret die Avantgarde-Formation eine neue Generation von Cracks aus der „Windy City“. Darunter: der Kontrabassist Junius Paul. Dass auf seinem Solodebüt ähnlich scharfe Kost serviert wird, macht der „Free Form Funk Flight“ des Openers unmissverständlich klar. In der Band des gefeierten Makaya McCraven hat Paul dessen hypnotische Cut&Paste-Technik schätzen gelernt und wendet sie in langen Jams an, bei denen man nie weiß, was eins zu eins aus Konzerten übernommen wurde und was auf Loops beruht. „Ism“ ist ein aufreibendes 82-Minuten-Werk, das brillante Improvisationen wie das 20-minütige „Spocky“ enthält. Sounds like Electric Miles, aber eben auch nach zeitgemäßem Underground-Jazz. Hier gibt es High-Speed-Bop-Nummern, kurze Solo-Bass-Stücke, Proto-HipHop und mehr zu entdecken. Hut ab!

Text
Jan Paersch
, Jazz thing 132

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2025