Johannes Bigge Trio

Clay

(nWog/Indigo)

Johannes Bigge Trio – Clay (Cover)Nach „Pegasus“ (2016) und „Imago“ (2018) ist „Clay“ das dritte Album dieses Pianotrios. Begleitet wird Johannes Bigge, der ehemalige Beirach- und Wollny-Schüler, erneut vom großartigen Moritz Baumgärtner (Schlagzeug), während der Bassist des Trios jetzt Robert Lucaciu heißt. Zur Eröffnung wandert das Titelstück noch gemütlich swingend dahin – aber das erweist sich bald als eine falsche Fährte. Denn die folgenden zehn Nummern erkunden flexiblere Rhythmen, offene Formen, auch Rubatokonzepte, improvisierte Klangbilder und freie ­Time. Diese Musik scheint Landschaften zu eröffnen, Geschichten zu erzählen, auch Dramen zu entwickeln. Bigge spricht von „Übergängen verschiedener Zustände und Wahrnehmungs­ebenen“. Man spürt in seinem Spiel durchaus die Einflüsse anderer Genres wie Klassik, Pop und Rock. Zweifellos ist die große Stärke dieses Pianisten sein linear-melodisches Spiel, das immer eine enorme Suggestivkraft besitzt und auch vor bizarren Momenten nicht zurückschreckt. Sehr überzeugend.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 153

Veröffentlicht am unter Reviews

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