J. Peter Schwalm

How We Fall

(Rare Noise/Cargo)

J. Peter Schwalm – How We Fall (Cover)Versöhnlicher ist er nicht geworden. „How We Fall“ ist mehr Raumklanginstallation als Songalbum, auch wenn das Kontinuum der Stücke durch einzelne Titel gegliedert wird. Es sind Namen von realen Orten und Gestüten an der ehemaligen Demarkationslinie des Kalten Kriegs in Deutschland. Sie bezeichnen dunkle, von Knarz- und Knistergeräuschen, irrlichternden Motiven und schwebend sich verändernden Texturen durchzogene musikalische Kapitel, die der Elektroniker Schwalm zusammen mit dem Soundgenius und Gitarristen Eivind Aarset und dem Bassisten Tim Harris zusammen entwickelt. Das ist einerseits die Fortsetzung der ebenfalls sinistren Soundideen von „The Beauty Of Disaster“ (2016), darüber hinaus aber in der Gestaltung noch introvertierter, hypnotischer, stellenweise psychotischer. Glaubt man Schwalms Hörvisionen, ist das Ende nahe – ein Spiel mit den klanglichen Schattierungen von grau, latent bedrohlich, aber auch faszinierend präsent.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 125

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2024