Inka Moods

A Portrait In Music

(GLM/Soulfood)

Inka Moods – A Portrait In Music (Cover)„El Condor Pasa“, anyone? Das Stück wurde jahrelang von Inkakapellen in Fußgängerzonen geschändet, aber Martina Eisenreich, Wolfgang Lohmeier und Mulo Francel versuchen eine Ehrenrettung. Das gelingt leider nur teilweise, denn in der zweiten Hälfte ihrer 8-Minuten-Fassung wird die Kitschgrenze doch erheblich überschritten. Quadro-Nuevo-Saxofonist Francel war schon oft in den Anden unterwegs – das Album ist den Andenbewohnern gewidmet – und er nähert sich der vermeintlich unberührten Folklore durchaus respektvoll. Mit einer halben Armee an Gästen – darunter Evelyn Huber und Kiko Pedrozo an der Harfe sowie ein halbes Dutzend Gitarristen – spielt das Trio neben sinnlich-einfühlsamen Eigenkompositionen ganz zum Schluss den chilenischen Klassiker „Gracias A La Vida“ von Violeta Parra. Eine eigentlich ganz schöne Platte, die manchmal aber wirklich arg touristisch klingt: als ob die Werbespots eines Reiseveranstalters damit unterlegt werden sollen.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 104

Veröffentlicht am unter Reviews

GESOBAU Jazz&Soul Award 2024