Henri Texier

Dakota Mab

(Intuition/in-akustik)

Henri Texier – Dakota Mab (Cover)Neun Tage nach den fürchterlichen Attacken auf seine Geburtsstadt Paris stand Henri Texier am 22. November 2015 als fünfte „European Jazz Legend“ aus der Jazz-thing-Serie auf der Bühne des Theaters in Gütersloh. Das Konzert, das er mit seinem „Hope“-Quartett gab, erwies sich als mitreißendes Statement für die Freiheit, die Hoffnung und die Toleranz. Mit ihren nordamerikanischen Indianerstämmen gewidmeten Stücken schienen Texier, sein Sohn Sébastien an Altsax und Klarinette, François Corneloup am Baritonsax und Schlagzeuger Louis Moutin inhaltlich weit weg von Paris und Europa. Doch wenn man genau hinhört, offenbaren die zwischen hypnotischen Stammestanz-Ostinati, frühem europäischen Nachkriegsjazz, orchestraler Rafinesse und zeitloser Schönheit vermittelnden Kompositionen eine klare Botschaft: Jetzt erst recht! Das abschließende Interview mit dem humorvollen Menschenfreund Texier macht deutlich: Man muss den Schamanen, der mit dem Bass tanzt, einfach lieben.

Text
Josef Engels
, Jazz thing 113

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2024