Girls In Airports

Dive

(Mawi Music/Membran)

Girls In Airports – Dive (Cover)Mit jedem Album wurde die Band leiser: Die fünf Dänen, die sich aus einer Schnapslaune heraus Girls in Airports nannten, veröffentlichten zwischen 2010 und 2015 vier bemerkenswerte Platten zwischen Indie, Ambient und Ethio-Jazz. Zuletzt wurde ihre Musik immer sphärischer und traumverspulter. Die beiden Drummer in der Band scheinen nun an Einfluss gewonnen zu haben, denn „Dive“ ist deutlich rhythmischer und rauer als zuletzt. Die bis zu einem Flächenbrand anschwellenden Kaskaden der beiden Saxofone breiten sich über rollend-repetitiver Percussion aus, dazu surrt eine verzerrte Wurlitzer. „Collision“ mutet ostafrikanisch-verspielt an, „Weaver“ könnte der Soundtrack eines anspruchsvollen Sci-Fi-Dramas sein und „Anima“ ist ein versöhnlich melodisches, fast schon Garbarek-haftes Finale. Girls in Airports machen noch immer Musik zum Davon-getragen-Werden: entrückt, hypnotisch und so intensiv wie ein lang ersehntes Clubkonzert.

Text
Jan Paersch
, Jazz thing 136

Veröffentlicht am unter Reviews

GESOBAU Jazz&Soul Award 2024