Ganna

Kupala

(Berthold/Cargo)

Ganna – Kupala (Cover)Ukrainische Volkslieder in elektronische Arrangements zu verpacken, das macht die Ukrainerin Ganna Gryniva solo schon länger. Wo diese musikalischen Quellen mit ihrem Quintett schon mehr in Richtung Transformation in eine Jazzsprache gehen, geht es solo bei der in Berlin lebenden, charismatischen Sängerin um die Essenz der alten Lieder, die gehört und nicht vergessen werden sollen. Auch wenn sich Ganna für „Kupala“ gelegentliche Unterstützung vom Schlagzeuger Julius Sartorius holt, ist alles andere doch alleine von ihr eingesungen, eingespielt und arrangiert. Die alten Volkslieder ihrer Heimat, die sich um den längsten Sommertag des Jahres, die Ernte, die Natur und natürlich die Liebe und das Vermissen drehen, berühren, auch wenn man die gesungenen Texte ohne Ukrainischkenntnisse natürlich nicht versteht. Aber es klingt so wunderbar poetisch und beseelt. Und wird zudem geschickt kontrastiert durch die Loops, Samples und Sounds, mit denen Ganna ihren zauberhaften Gesang umhüllt.

Text
Christoph Giese
, Jazz thing 151

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024