Fat Thumbs Ronnie

Time To Shine

(Legere/ Broken Silence)

Fat Thumbs Ronnie - Time To Shine (Cover)Es ist noch nicht lange her, da erschien das Debüt des südenglischen Unity Sextets, auf dem sie eine zeitgemäß aufgeweckte Club-Jazz-Kombination aus Horace Silver trifft Pharoah Sanders und A Tribe Called Quest boten. Das war dann ganz erfolgreich – und veranlasste wohl deren Tastenspieler Fat Thumbs Ronnie, ein eigenes Album nachzulegen. Und auch die fünf Unity-Kollegen und Produzent Adam Gibbon – Lack of Afro – kamen wieder mit ins Studio, um die weitflächige, lebhafte Musik des Keyboarders umzusetzen. Der zeigt mit „Time To Shine“ eine Leidenschaft für exquisite Filmmusik im Stil von Lalo Schifrin und perkussiven Soul Jazz, lässt dann den Jazz der 1960er auf die Vielfalt der 2010er treffen und führt diese mit seinem inspirierten Pianospiel und ausgefallenen atmosphärischen Synthesizersounds stimmig zusammen. Zwar lassen sich unschwer Vorbilder erkennen, denn Ronnie ehrt Ramsey Lewis und Les McCann unverhohlen, indem er sie ganz ehrlich in seine Welt integriert. Das ist erfrischend charmant, nicht glattproduziert und oft tanzbar.

Text
Olaf Maikopf
, Jazz thing 96

Veröffentlicht am unter Reviews

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