Daniel Prandl

Fables & Fiction

(Jazz'n'Arts/in-akustik)

Daniel Prandl - Fables & FictionJedes Mal wieder wundert man sich, wie viel dieses kleine Städtchen Burghausen im Laufe der Jahre bereits für den Jazz geleistet hat. Nicht nur haben zahlreiche internationale Koryphäen sich dort die Ehre gegeben. Auch die Jazzkurse gehören für viele Musiker von Wien bis Flensburg fest zur Künstlerbiografie. Und inzwischen ziehen von der Salzach aus sogar Jazzer in die Welt, um sich im Konkurrenzkampf zu behaupten. Einer davon ist der Pianist Daniel Prandl, der über die Station Regensburg in Mannheim gelandet ist und sich nun mit seinem Quartett-Album „Fables & Fiction“ empfiehlt. Unterstützt von Axel Kühn und Kristof Körner an Bass und Schlagzeug sowie stellenweise dem Saxofonisten Wolfgang Fuhr präsentiert Prandl sich als reflektierter Romantiker, dessen Spektrum von der Adaption eines „Lyrischen Stücks“ von Grieg über Motiv-Hommagen an Brad Mehldau bis hin zu lässig perlenden Modernismen mit Fender Rhodes reicht. Sein Charakteristikum ist die geschmackvolle Auswahl der Motive und eloquente Linienbildung in der Solistik. Mit der Kehrseite, dass manches beinahe zu reflektiert erscheint. Aber wahrscheinlich sind es gerade die sanften Geschichten, die Daniel Prandl erzählen will.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 94

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024