Bobo + Herzfeld

Blick in den Strom

(Traumton/Indigo)

Bobo + Herzfeld – Blick in den Strom (Cover)Im Kreuzberger Wrangelkiez ist sie weltberühmt: Rocksängerin Bobo, die seit etlichen Jahren ein Liedprojekt mit dem Theaterkomponisten Sebastian Herzfeld unterhält. „Blick in den Strom“ heißt das dritte Album, auf dem Bobo hauptsächlich Texte von Goethe und Eichendorff singt, zu denen Herzfeld verwunschene bis verschrobene Klanglandschaften mithilfe von Klavier, Harmonium und diversen Metallinstrumenten entwirft. Dritter im Bunde ist diesmal der weißrussische Akkordeonist Yegor Zabelov, dessen Spiel sich mit Herzfelds „Soundscapes“ verbindet. Das muss man mögen und die leicht unbeholfene Herangehensweise zwischen Kunstlied und Pop erinnert ab und zu an die deutsche Rockband Novalis, die Ähnliches betrieb. So mancher wird es sicher begrüßen, dass „Hoch auf dem gelben Wagen“ endlich der rheinischen Stimmungskanone, dem einstigen Bundespräsidenten Walter Scheel, wieder entrissen wird, es wirkt aber leider auch arg kunstbeflissen.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 125

Veröffentlicht am unter Reviews

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