Bill Charlap

Street Of Dreams

(Blue Note/Universal)

Bill Charlap – Street Of Dreams (Cover)Dave Brubeck passt zu ihm. Bill Evans auch, der gepflegte Swing der Moderne. Überhaupt klingt „Street Of Dreams“ wie einer anderen Ära entsprungen, wie ein Tribute an die frühen, nicht experimentellen 1960er, vor denen sich Pianist Bill Charlap und seine Partner Peter und Kenny Washington an Bass und Schlagzeug verneigen. Man hört viele typische Figuren am Klavier: die Jamal-Drop-Downs in die Oktavbässe, die gleitend ausharmonisierten Evans-Melodien, die volltönenden Brubeck-Akkorde, von oben laufende Peterson-Glissandi, das wunderbare Stilspektrum jazzpianistischer Coolness, das Charlap so geschmackvoll in ein Programm von „The Duke“ bis „What Are You Doing For The Rest Of Your Life“ integriert, dass man nostalgisch seufzt und sich erinnert, wie elegant Jazz sein kann, wenn er sich nicht ständig neu erfinden muss.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 141

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel