Bettina Russmann Quartett

Until Broad Daylight

(Timezone)

Bettina Russmann Quartett – Until Broad Daylight (Cover)Die Hamburger Saxofonistin Bettina Russmann hat sich viel Zeit für ihr Debütalbum gelassen, sie ist Jahrgang 1968. Dafür ist ihr mit der Verpflichtung des amerikanischen Sängers Ken Norris ein echter Coup gelungen. Er singt, scattet und rezitiert in den elf Songs von „Until Broad Daylight“, dass es eine echte Lust ist. Die hat Russmann ihm und ihrem Quartett, zu dem Pianist Enno Dugnus, Bassist Giorgi Kiknadze und Schlagzeuger Heinz Lichius gehören, auf den Leib geschrieben, und sie fließen lässig dahin, haben aber auch Ecken und Kanten – zwei Gitarristen geben auf vier Songs Gastspiele. Zudem hat Russmann, die auch die sanften Flötentöne beherrscht, ein Faible für David Bowie. Mit „Life On Mars“ und „Bring Me The Disco King“ spielt sie gleich zwei Songs des exzentrischen Briten – insbesondere Ersterer ist ein Knüller: Das Pathos des Originals lassen Norris und das Quartett links liegen, ein Streichquartett setzt kühle Akzente.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 145

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024