RIP: Tony Coe

Tony Coe 'Canterbury Song'Tony Coe ‚Canterbury Song‘Er war ein äußerst vielseitiger Holzbläser, der sowohl Klarinette, Bassklarinette und Flöte als auch Sopran-, Alt- und Tenorsaxofon beherrschte. Tony Coe war einer der Stars der spektakulären Kenny Clarke/Francy Boland Big Band und sorgte dort vor allem mit seinen Balladen-Interpretationen für Aufsehen. Anthony George Coe wurde 1934 im britischen Canterbury geboren und arbeitete zunächst als Journalist. In den späten 1950er-Jahren machte er sich dann in der britischen Dixieland-Revival-Szene, so bei Humphrey Lyttleton oder Nat Gonella, einen Namen. Nach seinem Engagement in der Clarke/Boland-Band spielte er in den 1970er-Jahren mit Kenny Wheeler und gehörte Ian Carrs Fusion-Band Nucleus an, begann aber auch, Platten unter eigenem Namen aufzunehmen („Tonycoe, Tonyca, Tonycum“, „Coe-Existence“).

Er arbeitete oft und gerne mit Avantgardisten wie Derek Bailey und Tony Oxley und gehörte in den 1980er-Jahren dem European Jazz Ensemble des Bassisten Ali Haurand an. Berührungsängste waren dem vielseitigen Musiker fremd und so war er auch bei Popmusikern wie John Martyn („Solid Air“) und Paul McCartney („I’ll Give You A Ring“) zu hören. Großen kommerziellen Erfolg hatte er durch seine Beteiligung an den Soundtracks zu zahlreichen Blockbustern wie „Superman II“, „Victor/Victoria“ oder „Leaving Las Vegas“. Coe starb am 16. März in seiner Heimat Canterbury, er wurde 88 Jahre alt.

Text
Rolf Thomas

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Bezau Beatz