46: Jazzfestival Neuwied

Ralph TownerRalph TownerSeit 1978 findet in Neuwied am Rhein schräg gegenüber von Koblenz ein mehrtägiges Jazzfestival statt, das damals vom Verein Jazz in Neuwied verantwortet wurde. Zwar hieß es in der Vereinssatzung, auf dem Festival „Jazz unterschiedlicher Stilrichtungen mit Schwerpunkt auf Musikerinnen und Musikern aus Europa“ zu präsentieren, doch gleich schon bei der dritten Ausgabe gab es Konzerte mit Stars des US-Jazz wie beispielsweise Gary Burton oder Pat Matheny. Seitdfem war diese Stadt in Rheinland-Pfalz einmal im Jahr Anlaufstelle für zahllose Jazzmusiker/-innen – und zwar aus aller Welt: Trilok Gurtu trat dort mehrmals auf, so wie Jan Garbarek auch, zudem gab es Konzerte mit John Scofield, Bill Frisell, Markus Stockhausen, Kölner Saxophon Mafia, Bobo Stenson, Terje Rypdal, Bill Evans, Joe Zawinul, Jonas Helborg, Lester Bowie, Cæcile Norby, Mike Stern, Hiromi u.v.a.m. Das Ambiente auf der Bühne im Veranstaltungssaal bestimmte oftmals die Atmosphäre davor: Vor allem in den 1980er-Jahren begannen in der Regel viele aus dem Publikum, ausdrucksstark zu tanzen – gleichgültig, wie rhythmisch frei die Musik auch war.

Dieses Jahr findet also das Jazzfestival Neuwied vom 3. bis 5. November zum 46. Mal statt. Man ist etwas kleiner geworden, was das Programm betrifft, dafür hat man mit dem Kammermusiksaal im Schloss Engers einen der schönsten Spielorte am Mittelrhein zur Verfügung. Zwei Solo-Konzerte plus der Auftritt eines Duos stehen dieses Jahr auf dem Programm. Den Anfang macht am 3. November der finnische Klaviervirtuose Iiro Rantala, über den es mal bei uns in Jazz thing hieß, er sei „ein Naturereignis an den Tasten“. Am folgenden Tag geht es weiter mit dem Solo-Auftritt von Ralph Towner, der bereits 1983 mit Oregon zum ersten Mal in Neuwied war. Den Abschluss des diesjährigen Festivals spielt das Duo Moving Sounds mit dem Trompeter Markus Stockhausen und der Bassklarinettistin Tara Bouman: „Die Musiker/-innen verweben intuitive Musik mit eigenen Kompositionen – und gestalten dies spontan entsprechend der Schwingung des Raumes und seiner Akustik“, heißt es in der Ankündigung.

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Jazzfestival Neuwied

Text
Martin Laurentius
Foto
Caterina Di Perri

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