Frankfurt: INFRACom!@30

INFRACom!INFRACom!Vor gut 30 Jahren war Acid Jazz hier in Europa in aller Munde. Ende der 1980er prägten die beiden britischen DJs Giles Peterson und Eddie Piller diesen Begriff, mit dem sie ihre eklektischen Sets zu fassen versuchten – und klarstellten, wie gut US-amerikanischer Hardbop und Soul-Jazz mit verschiedenen Strömungen elektronischer Tanzmusik fusionieren konnten. 1992 war Frankfurt so etwas wie das Zentrum für Techno und andere Formen der Dancefloor-Kultur. Damals beschlossen die beiden Freunde Jan Hagenkötter und Namé Vaughn, ihre Genre-sprengende Sets, für die sie als DIs in den Clubs der Stadt am Main bekannt waren, mit ihrem frisch gegründeten Label INFRACom! eine Plattform zu geben. Bedingt durch ihre eigenen Einflüsse und ihre persönliche Geschichte ist INFRACom! in den verschiedenen Formen schwarzer Musikkultur verwurzelt, die Hagenkötter und Vaughn mit der Club- und DJ-Kultur in Einklang brachten.

Startete man anfangs noch mit Acts aus Frankfurt wie zum Beispiel Shantel, der seine ersten Tracks auf INFRACom! veröffentlichte, so öffnete man sich schon bald Künstler/-innen aus aller Welt – wie Rosanna & Zélia, Jhelisa, Mop Mop oder Taxi. Zum 30. Geburtstag hat INFRACom! am 16. September eine Vinyl-Compilation mit Tunes aus dem Labelkatalog herausgebracht, die Hagenkötter unter dem Titel „We Couldn’t Save The Entire Planet But We Still Like To Save Your Soul“ (infracom.bandcamp.com) zusammengestellt hat. Zu hören sind Tracks von langjährigen Weggefährt/-innen des Labels – wie beispielsweise vom Pianisten Matthias Vogt, der mit seinem Trio in einem Remix von Joash und mit zwei Stücken seiner Band [re-jazz] zu hören ist. Außerdem unter anderem dabei: Nekta, Dublex Inc. feat. Stee Downes und Kosma. Das Cover gestaltete der Grafiker Rafael Jimenez Heckmann aus Offenbach, das Inlay kommt vom in Berlin und New York lebenden Künstler Jim Avignon.

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Text
Martin Laurentius

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