151: Jazz thing Mixtape auf ByteFM

Philip BaileyPhilip Bailey„The Summer Knows“ wusste schon Michel Legrand, als er das Thema für den Reifeprüfungs-Aufguss „Summer Of ‚42“ schrieb. Smack dab in the middle des Sommers ‚19 erkennen wir zumindest, dass die Veröffentlichungsflut auch im Juli kaum abnimmt. Zum Glück ist wieder mehr Gutes dabei, als die Redaktion in einer Radiostunde unterkriegt. Ready, set, go: Drummer und Produzent Sarathy Korwar hat sich für das Album „More Arriving“ Unterstützung von Instrumentalisten aus seiner Wahlheimat UK und von einigen der besten indischen MCs geholt. Rap auf Hindi? Zu hören in „Mumbay“. Ihrer Muttersprache Dänisch besinnen sich Efterklang auf ihrem neuen Album „Altid Samme“, auf das die zarte Hymne „Vi Er Uendelig“ („Wir sind unendlich“) gespannt macht. Philip Bailey von Earth, Wind & Fire ist mit einem weiteren Curtis-Mayfield-Cover dabei, noch so ein wohligw-etterfühliger Motivations-Song vom aktuellen US-Jazz-#1-Album „Love Will Find A Way“.

Harfenistin Brandee Younger macht mit dem Sohn ihrer großen Inspiratorin Alice Coltrane gemeinsame Sachen, etwa bei „Soulris“ von ihrem selbstveröffentlichten, neuen Album „Soul Awakening“. Der kongolesische Sänger Ray Lema amüsiert sich über den eigenen Genrewechsel: kürzlich noch im World-Fach bei Fnac, findet man das aktuelle Album des 73-Jährigen jetzt überall unter Jazz. Dabei ist „Transcendance“ eigentlich irgendwo dazwischen oder sogar über den Dingen, wie es der Titel will. Ebenfalls erhöht – und sagenhaft second-linend – gibt sich Drummer Edward Perraud auf dem Eröffnungsstück seines neuen Albums „Espaces“. „Senseless World“ hören wir von Ottos entferntem Verwandten Noah Preminger, laut Chefredakteur Axel Stinshoff „der wohl unterschätzteste Tenorsaxofonist der Gegenwart“, von dessen trotz der düsteren Titel angenehm aufbauenden Album „After Life“. Sein geschätzter Kollege Philipp Gropper dreht einen neuen PHILM über den „Saturn“, ein eindrucksvolles Stück improvisationsfreudiger Musik aus dem Longplayer „Consequences“. „European Jazz Legend“ Franco Ambrosetti bietet uns zum Ausklang eine selbstkomponierte „Milonga“ von seinem wie immer hochkarätig besetzten Album „Long Waves“, das der Schweizer Gentleman seiner Ehefrau und „Executive Producerin“ gewidmet hat. Auch davon weiß der Sommer Lieder zu singen, immer wieder, immer gerne. All das am Freitag, 12. Juli, im Jazz thing Mixtape ab 12 Uhr Mittags auf ByteFM.

Weiterführende Links
Playlist Jazz thing Mixtape
ByteFM

Text
Götz Bühler

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2024