Kulturpolitik: Befragung von Jazzmusikern

Befragung von JazzmusikernBefragung von Jazzmusikern1981 hat die damalige sozial-liberale Bundesregierung das „Gesetz über die Sozialversicherung der selbstständigen Künstler und Publizisten“ erlassen. Mit dieser sogenannten „Künstlersozialversicherung“, die von der „Künstlersozialkasse“ (KSK) verwaltet wird, hat man ein weltweit einmaliges Gesetzeswerk auf den Weg gebracht, um vielen der in Deutschland lebenden Künstler eine gewisse soziale Absicherung zu gewährleisten. Rund 180.000 „Versicherte“ aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Wort und Darstellende Kunst sind mittlerweile Mitglieder in der KSK. Darunter fallen auch ca. 7.500 Jazz-, Pop- und Rockmusiker, „deren Jahreseinkommen von rund 11.500 Euro dramatisch unterhalb des Durchschnittseinkommens der Gesamtbevölkerung liegt“, wie die „Union Deutscher Jazzmusiker“ (UDJ) in einer kürzlich herausgegebenen Pressemitteilung feststellt.

Deshalb hat sich die UDJ mit dem Jazzinstitut Darmstadt und der IG Jazz Berlin zusammengetan, um durch das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim eine Studie durchführen zu lassen, in deren Mittelpunkt eine Befragung von Jazzmusikern zu ihrer aktuellen sozialen Situation steht. „In den letzten Jahrzehnten ist die aktive Jazzszene durch gezielte und intensive Nachwuchsfördermaßnahmen und umfassende Studienmöglichkeiten stetig gewachsen“, beschreiben die Initiatoren dieser Studio die Ausgangslage: „Allein die staatlichen Musikhochschulen hierzulande – an 17 von insgesamt 24 kann man Jazz studieren – entlassen jährlich rund 170 junge, exzellent ausgebildete professionelle Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker. Diese agieren auf einem schwierigen Arbeitsmarkt.“ Von der Studie erhofft man sich aber nicht nur Daten über die soziale Situation von Jazzmusikern, sondern auch konkrete Zahlen und Informationen über „Realeinkommen, beruflichen Alltag, Lebensumfeld und Chancen zur Realisierung ihrer Kreativität und künstlerischen Ambitionen.“ Auf der jazzahead! vom 23. bis 26. April in Bremen wollen UDJ, Jazzinstitut Darmstadt und IG Jazz Berlin unter anderem die konkreten Zielsetzungen ihrer Studie bekanntgeben.

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UDJ

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

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