Dakar: Kulturminister N‘Dour

Youssou N'DdourNeuer Kulturminister des Senegal: Youssou N'DdourAls Präsidentschaftskandidat wurde er im Januar nicht zugelassen, da ihm angeblich die erfoderliche Zahl an unterstützenden Unterschriften fehlte. Nun kommt Youssou N‘Dour doch noch politisch zum Zuge: Er übernimmt das Amt des Kultur- und Tourismusministers im Kabinett des neuen senegalesischen Präsidenten Macky Sall. Der 52-jährige Popstar hatte offen für Sall geworben, als er seine eigenen Ambitionen zurückstellen musste. Nach dem ersten Wahlgang hatte er Sympathiekundgebungen für seinen Favoriten organisiert und war bei einer Demonstration gar am Bein verletzt worden. Ende März konnte sich der von N‘Dour unterstützte Kandidat in einer Stichwahl gegen den langjährigen Amtsinhaber Abdoulaye Wade durchsetzen. Sall will nun „eine neue Ära“ im Senegal einläuten.

N‘Dour, der eine große Wochenzeitung, eine Radiostation und einen Fernsehkanal besitzt, hat nun vor, sich aus diesen Funktionen zurückzuziehen: „Medienpatron sein und gleichzeitig politische Verantwortung übernehmen, das ist in meinen Augen moralisch nicht möglich“, erklärte er in einem Interview mit „La Croix“. Der Sänger steht nun in einer Linie von prominenten Musikern, die derzeit die Vereinbarkeit von Kunst und Politik erproben: Nach dem auf eigenen Wunsch entlassenen Kulturminister Gilberto Gil (Brasilien) hat momentan die afro-peruanische Sängerin Susana Baca ebenfalls das Amt einer Kulturministerin inne, in Haiti regiert mit Michel Martelly ein Popstar gar als Präsident.

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Henryk Kotowski/Creative Commons

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