Sebastian Gahler

Verbindung mit einem alten Helden

Auch Sebastian Gahler, aus der deutschen Jazzszene längst nicht mehr wegzudenken, hat einst in der „Jazz thing Next Generation“-Reihe sein Debüt veröffentlicht.

Sebastian Gahler 2015

Auf seinem dritten Album „Down The Street“ (Jazzsick/in-akustik) hat der Düsseldorfer Pianist sein bewährtes Trio nun erstmals um den Saxofonisten Wolfgang Engstfeld erweitert, einen Veteranen am Tenor, den sein kraftvoller Ton berühmt gemacht hat.

„Die CD mit ihm ist schon etwas ganz Besonderes für mich, da ich seine Musik und sein Spiel seit meinen ersten Jazzanfängen liebe“, strahlt Gahler. „Ich bin früher als Schüler und junger Student zu unzähligen seiner Konzerte gepilgert.“

Ehrensache, dass Engstfeld mit „In The Evening“ auch ein Stück zum neuen Album von Gahler beigetragen hat, der „Down The Street“ bis auf zwei Standards ansonsten ausschließlich mit Originalen füllt – für die sich der Pianist allerdings einiges vorgenommen hat.

Sebastian Gahler Trio & Florian Engstfeld

„‚Just Like That‘ habe ich mit dem Sound von Wolfgang im Hinterkopf extra für diese Produktion komponiert“, stellt Gahler fest. „Ein kräftiges, energetisches Stück, bei dem ich Wolfgang im ersten Solochorus mehr Platz gebe dadurch, dass ich komplett aussetze.“

Ansonsten dominieren allerdings langsamere und feinfühligere Stücke, die von Nico Brandenburg am Bass und dem Schlagzeuger René Marx kompetent swingend, aber differenziert Akzente setzend grundiert werden. Wenn die CD vermeintlich zu Ende ist, sollte man übrigens nicht ausschalten – eine zweite Fassung von „Just Like That“ präsentiert den Song in einer ganz anderen Weise.

Text
Rolf Thomas

Veröffentlicht am unter 114, Feature, Heft

jazzfuel