Regensburg: Sparks & Visions zum Zweiten
Integrale Bestandteile der zweiten Ausgabe von Sparks & Visions in Regensburg sind erneut der Festivalort mit dem 170 Jahre alten Dreirang-Theater und die Installationen des Regensburger Künstlers Karl Iaro, der mit seinen Mobiles dieses Theater mit seiner Bühne auch 2024 wieder in ein atmosphärisch-diffuses Licht tauchen wird. Es sei nicht einfach gewesen, in einer Stadt wie Regensburg ein neues Jazzfestival zu starten, sagt die künstlerische Leiterin von Sparks & Visions, die Konzertagentin Anastasia Wolkenstein: „Berlin, Köln oder Leipzig haben eine andere Basis, weil es dort größere und aktivere Szenen gibt als in Regensburg. Regensburg hat zwar eine starke regionale Szene, aber eben keine Musikhochschule. Darum habe ich mich für ein größtenteils internationales Line-up entschieden – auch weil dafür noch Platz war in der Stadt.“
Dieser Anspruch gilt auch für die zweite Festivalausgabe, die vom 19. bis 21. Januar stattfinden wird. Und auch diesmal wieder legt Wolkenstein einen Schwerpunkt auf Jazz und improvisierte Musik aus Europa und will zudem den Blick ästhetisch und stilistisch in andere Bereiche weiten. So macht die in Berlin lebende Ukrainerin Ganna (Gryniva) den Auftakt und verpasst mit ihrem Vokal-Soloprogramm und Werkzeug aus dem digitalen Baukasten alten ukrainischen Volksliedern ein fast technoides Ambiente. Weiter geht es mit dem dänischen Gitarristen Teis Semey, der mit seinem Quintett Brücken schlägt zwischen Jazz, Punk und der Volksmusik seiner Heimat. Den ersten Abend beschließt dann das lyrische Liederprogramm der englischen Vokalistin Norma Winstone mit ihrem nahezu zwei Generationen jüngeren Landsmann, dem Pianisten Kit Downes.
Der Samstagabend wird mit der improvisierten Kammermusik des niederländischen Pianisten Wolfert Brederode mit dem Schlagzeuger Joost LIjbaart und dem Matangi Quartett eröffnet, gefolgt von der poppigen Vocalese des estnischen Duos Kadri Voorand (Gesang) und Mikhel Mählgand (Bass) und dem breakbeatigen Jazz der Band des Londoner Keyboarders Alfa Sekitoleko alias Alfa Mist am Schluss. Anders als bei der Premiere im vergangenen Januar hat sich Wolkenstein diesmal entschlossen, den letzten Tag als Matinee stattfinden zu lassen. Um 11 Uhr startet die in Griechenland geborene und in Berlin lebende Vibrafonistin Evi Filippou mit dem Leipziger Kontrabassisten Robert Lucaciu in den Sonntag, bevor das Trio des Norwegischen Pianisten Tord Gustavsen lyrisch-wärmend die zweite Ausgabe von Sparks & Visions ausklingen lässt.
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Sparks & Visions