Trombone Shorty

Parking Lot Symphony

(Blue Note/Universal)

Trombone Shorty – Parking Lot Symphony (Cover)Was haben eine erzkatholische Gegend und New Orleans gemeinsam? Wer rauskommt, ist derart konditioniert, dass er automatisch ins andere Extrem fällt. Trombone Shorty alias Troy Andrews steht wie kein Zweiter für diese spezielle Abnabelung von traditionellen Werten. Der einstige Hoffnungsträger aus der Wiege des Jazz zählt heute zu den Big-Playern des Pop, arbeitet mit Madonna, Mark Ronson oder den Foo Fighters und spielt im Vorprogramm der Red Hot Chili Peppers. Auch „Say That To Say This“ von 2013 traf ziemlich genau den Geschmack einer Generation, für die Jazz allenfalls noch als Garnitur interessant scheint. „Parking Lot Symphony“ macht da keine Ausnahme, ist aber ausgefuchster arrangiert und überrascht mit einigen spannenden Momenten. Etwa beim knisternden „It Ain’t No Use“ oder „Familiar“, in dem Shorty mit dem Trap-Funk gleich ein neues Genre kreiert. Hin und wieder glaubt man sogar, James Brown, Allen Toussaint oder The Meters herauszuhören. Irgendwann kommen sie alle wieder nach Hause.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 119

Veröffentlicht am unter Reviews

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