Rembrandt Frerichs Trio

Graffiti Jazz

(Zennez Records/zennezrecords.com)

Rembrandt Frerichs Trio – Graffiti Jazz (Cover)Hübscher Name. Damit lassen sich Spontaneität, Farbigkeit und Nonkonformismus assoziieren. Deshalb ist „Graffiti Jazz“ für den niederländischen Pianisten Rembrandt Frerichs ein auch durch und durch ehrlicher Ansatz. Er, Bassist Tony Overwater und Drummer Vinsent Planjer haben sich vorgenommen, die Euphorie des illegalen Sprayens mithilfe des klassischen Trioformats in Klang, Form und Rhythmus zu transformieren. Also Musik wie Streetart: Straight into your face! Dazu sollte man auch wissen, dass Frerichs wegen seines Interesses an alter Musik sowie orientalischen Instrumenten wie Santur oder Qanun ein großer Fan des Hammerflügels ist. Entsprechend wuselig und atemlos klingen der Opener „Binnen Zonder Kloppen“ („Treten Sie ein, ohne zu klopfen“), „The Rhythm Kings“, eine schräge Percussionsorgie für drei Instrumente, oder das abgefahrene Paul-Simon-Cover „50 Ways To Leave Your Lover“. Schön, dass bei aller Hyperaktivität noch Zeit für ruhige Zwischentöne („After Johannes“, „Herod Meet“) und eine Prise gediegenen Swing bleibt. Das verleiht den interaktiven Graffiti eine gewisse Reife und Tiefe.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 139

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2024