Poogie Bell

Suga Top

(Moosicus/Indigo)

Poogie Bell Band – Suga Top (Cover)Schon mit dem ersten Stück „Greasy Chicken Scratch“ zeigt Poogie Bell unverhohlen und selbstbewusst seine Vergangenheit als Sideman der Fusionakteure Tom Browne und David Sanborn. Und so geht es anschließend weiter, wenn der vielgefragte Schlagzeuger im Verlauf von „Suga Top“ auch seine weiteren Einflüsse offenlegt. Speziell die Queen des Neo-Soul, Erykah Badu, hat auf Poogies fünftem Album – seiner ersten offiziellen Veröffentlichung in Europa – deutliche Spuren hinterlassen. Aber in ihrer Gesamtheit ist diese CD wie eine Reise durch die vielfältige Karriere des Pittsburgers; oder auch wie ein pulsierendes „Manifest des Groove“. Dockt er in den 15 Nummern doch höchst überzeugend an manch eigene musikalische Begegnungen an, darunter mit Trompeter Hugh Masekela und dem genialen Pianist Weldon Irvine, so imitiert er diese nie. Vielmehr integriert Bell respektvoll deren charakteristische Sounds in sein eigenes Konzept von Groove, gepaart mit Melodie. Und dieser Plan funktioniert hier ganz grandios, denn „Suga Top“ ist authentisch, bringt ganz viel Spaß und lässt folgerichtig Füße wippen und wohlige Schauer über die Haut huschen.

Text
Olaf Maikopf
, Jazz thing 99

Veröffentlicht am unter Reviews

Mr. M's Jazz Club Festival 2024