Jan Lundgren

Piano Solo: Man In The Fog

(Bee Jazz/edel)

Jan Lundgren – Piano Solo: Man In The Fog (Cover)Jan Johansson starb 1968 bei einem Verkehrsunfall. Als einer der ersten Musiker überhaupt verknüpfte er Volksliedmelodien mit improvisierenden Elementen, kammermusikalisch leise und dezent. Seine schlichte Art der Phrasierung wirkt weiter bei Musikern wie Bugge Wesseltoft oder Ketil Bjørnstad und besonders auffällig bei Jan Lundgren. Denn „Piano Solo: Man In The Fog“ könnte über lange Strecken auch eine verschollene Archivalie von Johansson sein, so eindeutig adaptiert der schwedische Pianist Musik und Spielhaltung seines Landsmanns. Dabei pflegt Lundgren die Tugend der Reduktion bis hin zur Skelletierung der Musik, schlendert im Repertoire von Léo Delibes bis Chico Buarque und bleibt dabei zumeist dem Ahnherrn des schwedischen Jazz verpflichtet. Es ist die Kühle, die Distanz, die Jan Lundgren im Sinn hat, das melancholische Sinnieren im Angesicht der Schönheit des Klangs. Und damit das auch entsprechend wirkt, hat er seine Impressionen beim Souverän des Soundbalance Jan Erik Kongshaug im Rainbow Studio aufgenommen. So ist „Piano Solo: Man In The Fog“ ein Fall für die Freunde des Schlichten, die gern die Sinne schweifen lassen.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 99

Veröffentlicht am unter Reviews

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