ELEW

And To The Republic

(Sunnyside/Delta)

ELEW – And To The Republic (Cover)Hinter dem seltsamen Namen verbirgt sich der Pianist Eric Lewis, der nach seiner Zeit bei Wynton Marsalis irgendwie unzufrieden mit seiner Jazzkarriere war und sich darum als ELEW, der zum Beispiel mit dem Rapper Lil Wayne kooperierte, neu erfand. Dass er nun unter diesem Namen ein einigermaßen konventionelles Trio-Album mit den ehemaligen Marsalis-Sidemen Reginald Veal und Jeff „Tain“ Watts eingespielt hat, entbehrt darum nicht einer gewissen Ironie. Lewis fand es wohl an der Zeit, einmal wieder an seine Jazz-Wurzeln zu erinnern – und verlernt hat er nichts. Das Coleman-Tribute „Ornette“ entstand am Tag von dessen Tod, „Tones For Elvin Jones“ und „Monk“ erinnern an andere Jazz-Größen. Mit „Philly Groove“ und einer Fassung von „Heartbeats“ des schwedischen Elektronik-Duos The Knife baut ELEW aber auch umstandslos Reminiszenzen an seine andere Karriere ein. Etwas prätentiös wirkt der Titeltrack, bei dem der Schauspieler Harry Lennix eine Rede aus Shakespeares „Julias Cäsar“ vorträgt.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 115

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel