Christina Zurhausen

See You In The Trees

(Unit/Bandcamp)

Christina Zurhausen – See You In The Trees (Cover)Einerseits ist es ein Wagnis, ein Solodebüt tatsächlich unbegleitet zu spielen, nur gelegentlich von sehr dezent eingesetzten Loop-Momenten und etwas Gesang ergänzt. Auf der anderen Seite geht Christina Zurhausen derart offen mit den potenziellen Grenzen um, dass „See You In The Trees“ sehr überzeugend als Visitenkarte klingt. Manche der überwiegend kurzen Stücke sind Meditationen mit eingestreuten Dissonanzen, andere lediglich Miniaturen, dahingeworfene Motivideen, auch Songs rund um ein, zwei Textzeilen, wenn Zurhausen punktuell auch ihre Stimme einsetzt. Sie spielt mit der Unfertigkeit, stürzt sich in Farben, in Stimmungen, im Sound der Indie-Rockwelt näher, im Schreiben dem Folk, in der Gestaltung dem Jazz. Damit knüpft die in Köln lebende Gitarristin auch an Textur-Gurus wie Bill Frisell an, eher mental, als stilistisch, produktiv zerlegend und voll inwendig nachdenklicher Kraft.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 150

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel