Christian McBride

The Movement Revisited: A Musical Portrait Of Four Icons

(Mack Avenue/in-akustik)

Christian McBride – The Movement Revisited (Cover)Man stelle sich vor, Rosa Parks, Martin Luther King, Malcolm X und Muhammad Ali würden sich an einen Tisch setzen, um aus heutiger Sicht über ihre jeweiligen Beiträge und Ansichten zur Bürgerrechtsbewegung in den USA von den 1950er- bis in die 1970er-Jahre zu diskutieren. Genau das passiert auf Christian McBrides neuem Album. Er lässt Schauspieler Texte dieser Ikonen des „Civil Right Movement“ vortragen und unterlegt sie dezent mit Musik, um sie in anderen Tracks umso opulenter musikalisch zu kommentieren. Das Wissen, dass diese Texte allesamt über 40 Jahre alt sind, macht die Message umso beklemmender, denn jeder Einzelne von ihnen könnte auch aus dem Jahr 2020 stammen. Viel hat sich also nicht geändert, und umso mehr ist noch zu tun. In manchen Belangen erinnert die CD an Archie Shepps epochale Platte „Attica Blues“, in anderen an die Kaskaden eines Amiri Baraka, vor allem aber schlägt sie ein neues Kapitel des Conscious-Jazz auf.

Text
Wolf Kampmann
, Jazz thing 133

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2024