Ben Wendel

All One

(Edition/Membran)

Ben Wendel – All One (Cover)Man muss „All One“ als ein Gesamtkunstwerk betrachten. Wendel spielt auf dem Album Tenor- und Sopransaxofon und Fagott (!) – und zwar nicht einmal, sondern unendlich oft übereinander geschichtet, wodurch die Musik manchmal eine kammermusikalische und wieder Bigbandatmosphäre atmet. Die gesamte Musik stammt von Wendel, der es schon als Teenager liebte, klassische Vorlagen wie „Die Planeten“ von Gustav Holst zum Holzbläserquintett umzuarrangieren. Hinzu kommt auf jedem der acht Stücke ein ausgewählter Gast – von Bill Frisell auf „Throughout“ über Cécile McLorin Salvant im extravaganten Opener „I Loves You Porgy“ bis zu José James‘ samtiger Stimme in „Tenderly“. Das atmet manchmal eine Cool-Jazz-Stimmung, mal klingt die Musik expressionistisch oder nahezu avantgardistisch, denn Wendel ist auch für ausgeklügelte elektronische Effekte zuständig. Nicht alles ist stimmig, aber Wendels Vision ist überaus kühn. Wie gesagt, man muss „All One“ als ein Gesamtkunstwerk betrachten.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 149

Veröffentlicht am unter Reviews

Bezau Beatz