48: Leipziger Jazztage

Cecile McLorin Salvant (Foto: o.A.)Cécile McLorin SalvantFür die 48. Ausgabe ihrer Leipziger Jazztage vom 19. bis 26. Oktober haben sich die Macher/-innen das Motto „Tell me …“ überlegt. Mit dem Programm will man jedenfalls der Frage nachgehen, ob der zeitgenössische Jazz und die improvisierte Musik von Heute noch immer die Kunst des „Storytelling“ beherrschen oder nicht: „Das diesjährige Programm speist sich aus den Erfahrungen verschlungener Lebenswege, erinnert an vergangene Held/-innen und gewährt Einblicke in ganz persönliche Empfindungen und Erlebnisse. Begegnungen zwischen Generationen spielen wieder einmal eine Rolle, wie auch Inspirationen ferner Welten. Die menschliche Stimme nimmt viel Raum ein und doch bleibt die Erzählebene – ob instrumental oder nicht – häufig eine abstrakte. Bei alledem ist und bleibt ‚der Jazz‘ eine politische Musik, die aus einer Geste des Widerstandes entsprungen ist. Auch heute noch tritt ein solches Momentum des Dissens hier und da in der künstlerischen Performance zu Tage – was es in einer demokratischen Gesellschaft nicht nur auszuhalten, sondern in einem respektvollen Miteinander zu würdigen gilt.“

In einen Dialog der Generationen treten der Pianist Joachim Kühn und sein 36 Jahre jüngerer Instrumentalkollege Michael Wollny, während Cécile McLorin Salvant zeigt, warum sie aktuell eine der eloquentesten Geschichtenerzählerinnen im zeitgenössischen Jazz ist. Die Berliner Harfenistin Kathrin Pechlof zelebriert mit ihrem Trio die hohe Kunst der kammermusikalischen Improvisation, während das Andromeda Mega Express Orchestra Schichten großorchestraler Improvisationsmusik auslotet. Gleich zweimal ist die Schweizer New Yorkerin Sylvie Courvoisier (Piano) in Leipzig zu hören: erst solo und noch im Duo mit dem englischen Saxofonisten Evan Parker. Dann dieses Jahr bei den Jazztagen in Leipzig zu hören: zum Beispiel Amirtha Kidambi’s Elder Ones, Marek Johnson oder Elias Stemeseder WRENS, Sofia Jernberg & Mette Rasmussen, Camila Nebbia The Hanged Ones, Lina Alemano’s Ohrenschmaus und MAIKA.

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Leipziger Jazztage

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

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