Witten: Tage für neue Kammermusik

Wittener Tage für neue KammermusikWittener Tage für neue KammermusikZum 56. Mal finden vom 3. bis 5. Mai die Wittener Tage für neue Kammermusik statt. Zwar ist der Fokus dieses Musikfestivals in der Ruhrgebietsstadt zwischen Bochum und Dortmund weiterhin auf der komponierten Neuen Musik. Doch seit geraumer Zeit wagt man den Blick in angrenzende Genres und betritt öfters Grenzbereiche auch hin zu einer aktuellen, improvisierten Musik. Nicht umsonst schreibt der künstlerische Leiter der Wittener Tage für neue Kammermusik und WDR-3-Redakteur Patrick Hahn deshalb in seinem Grußwort: „,Du und ich.‘ Ohne die Erfahrung des Anderen ist es nicht möglich, sich selbst zu treffen. Ein Wochenende voll erstmals erklingender Musik ist ein Vollbad in der Erfahrung des ,Fremden‘ und des ,Anderen‘.“

Aus Jazz-Perspektive spannend dürfte die Aufführung von „Buzzing“ sein, das der Afroamerikaner George Lewis für Trompete und Live-Electronics komponiert hat. Überhaupt ist die Komponente Live-Elektronik häufiger im Programm zu entdecken – wie zum Beispiel in „Call For The Company, In The Morning“ für acht Blechbläser und Live-Elektronik oder in „Zeitzeichen“ als Improvisation auf analogen Klangerzeugern und Speichermedien.

Dann gibt es unter anderem noch „Unfinished Circles“ von Hannes Seidel für verstärktes Streichquartett in Vitrinen nach einer unausgeführten Idee von Karlheinz Stockhausen und am Schlusstag unter der Überschrift „Weltatem“ drei Premieren mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Lucie Leguay: „Chains. The Sense Of Movement And Change“ von Farzia Fallah, „Konzert für Trompete und Orchester“ von Dai Fujikura und „From Scratch“ von Francesca Verunelli. Die Wittener Tage für neue Kammermusik sendet WDR 3 live und in Mitschnitten an den drei Abenden auch im linearen Radio.

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Wittener Tage für neue Kammermusik

Text
Martin Laurentius
Foto
WDR 3

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