RIP: Richard Davis

Richard DavisRichard DavisEr war gleichermaßen in der klassischen Musik als auch im Jazz zu Hause: Der amerikanische Bassist Richard Davis war Zeit seines Lebens an über 2.000 Aufnahmen beteiligt und veröffentlichte als Bandleader ein Dutzend Alben. Davis wurde 1930 in Chicago geboren und studierte dort auch. 1954 zog er nach New York und arbeitete mit Jazzmusikern wie Sarah Vaughan, Kenny Burrell und Ahmad Jamal zusammen, spielte aber auch in Sinfonieorchestern, die von Koryphäen wie George Szell, Leonard Bernstein, Igor Stranwinsky, Leopold Stokowski, Pierre Boulez oder Gunther Schuller geleitet wurden. Davis war beteiligt an den epochalen Blue-Note-Alben „Point Of Departure“ von Andrew Hill, „Out to Lunch“ von Eric Dolphy, „In’n Out“ von Joe Henderson und „The Hub of Hubbard“ von Freddie Hubbard.

Mit dem Schlagzeuger Connie Kay bildete er das legendäre Rhythmus-Duo, das „Astral Weeks“ von Van Morrison zu einem absoluten Ausnahme-Album machte. „Richard war die Seele des Albums“, sagte Astral-Weeks-Produzent Lewis Merenstein. Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre gehörte Davis dem Thad Jones/Mel Lewis Orchestra an. 1993 gründete er die „Richard Davis Foundation for Young Bassists“. Zuletzt veröffentlichte er 2015 mit dem Pianisten Junior Mance das Album „Blue Monk“. Ein Jahr zuvor erhielt Davis mit der „NEA Jazz Masters Fellowship“ die höchste amerikanische Auszeichnung für Jazzmusiker. Richard Davis starb am 6. September in einem Hospiz in Madison, Wisconsin, er wurde 93 Jahre alt.

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Richard Davis

Text
Rolf Thomas
Foto
richarddavis.org

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