Straßburg: Jazzdor

Bill FrisellBill FrisellLängst hat das Festival Jazzdor Strasbourg in den vergangenen gut dreieinhalb Jahrzehnten ein Netzwerk ausgebreitet, um die verschiedenen Szenen einer internationalen, aktuellen und improvisierten Musik miteinander zu verknüpfen. „Jazzdor Strasbourg und Europa: Auf Jazzpassage folgte 2007 Jazzdor Strasbourg-Berlin, 2022 nistete sich dieser Ableger auch in Dresden ein“, schreibt der künstlerische Leiter von Jazzdor, Philippe Ochem, in seinem Grußwort zur diesjährigen Ausgabe, die vom 10. bis 24. November stattfindet: „2023 war dann das Gründungsjahr von Jazzdor Strasbourg-Budapest, wir arbeiten bereits an der Ausgabe 2024 vom 19. bis zum 23. März. Unser Hunger nach europaweitem künstlerischem Austausch ist damit aber nicht gestillt: Ein Projekt mit einer weiteren europäischen Hauptstadt ist in Ko-Konstruktion und wird 2024/2025 Wirklichkeit.“

Dieses Jahr feiert das von Ochem initiierte Austauschprogramm Jazzpassage im Rahmen des Festivals also seinen 20. Geburtstag. Zum Jubiläum ist es den Veranstaltern gelungen, wieder eine große stilistische Bandbreite abzubilden und großartige Musiker nach Straßburg auf der französischen und Offenburg auf der deutschhen Seite einzuladen. Erwartet werden unter anderem Konzerte mit dem Michael Wollny Trio, dem deutsch-italienischen Quintett des Berliner Saxofonisten Philipp Gropper, dem deutsch-französischen Sextett Thérapie De Couple des in Reims lebenden Saxofonisten Daniel Erdmann oder dem französischen Orchestre National de Jazz.

Darüber hinaus sind auch dieses Jahr nahezu 150 Musiker/-innen zu Gast bei Jazzdor. Aus den USA kommen zum Beispiel der Gitarrist Bill Frisell mit seinem Trio oder der Saxofonist James Brandon Lewis mit seinem Quartett nach Straßburg. Einen europäisch-amerikanischen Brückenschlag macht wiederum ein Trio mit Mat Maneri (Viola), Lucian Ban (Klavier) und John Surman (Saxofon), während die hybride Klangwelt von Polyphème aus der ungewöhnlichen Begegnung zwischen dem franko-libanesischen Perkussionisten Wassim Halal und sieben Musikern des balinesischen Gamelan-Orchesters Puspa Warna entsteht. Weiter Konzerte gibt es unter anderem mit Myra Melford’s Fire And Water Quintet, dem Maciej Obara Quartet, mit David Murray & Kahil El‘Zabar und Tom Arthurs & Giovanni Pessi.

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Jazzdor

Text
Martin Laurentius
Foto
Monica Frisell

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