Lucerne Festival: Diversity

Tyshawn SoreyTyshawn SoreyIn erster Linie ist das Lucerne Festival ein Klassik-Ereignis. Dieses Jahr aber steht es unter einem Motto, mit dem es auch berichtenswert für Jazz- und Weltmusik-Interessierte wird. Vom 8. August bis 11. September rückt das Ereignis in der Metropole am Vierwaldstätter See die „Diversity“ in den Fokus, mit der es im westlichen k,lassischen Musikbetrieb oft noch hapert. Damit will das Lucerne Festival ein „Zeichen für Chancengleichheit unabhängig von der Hautfarbe, dem Geschlecht, der Religion, der sexuellen Orientierung oder der sozialen Herkunft“ setzen. Ein Brückenschlag hin zu Jazz und Folk, zu Werken mit polykulturellem Hintergrund umfasst dieses Konzept ebenfalls.

So wird das von Chi-chi Nwanoku gegründete Chineke! Orchestra vor Ort sein und mit seiner Jugend- und Erwachsenen-Besetzung das Festival umrahmen. Auf ihrem Programm stehen zum Beispiel eine karibische Suite von Gerard Aimontche und die „African American Folk Symphony“ von William Levi Dawson. Einer der herausragenden vorgestellten Künstler ist der New Yorker Schlagzeuger, Pianist, Posaunist und Komponist Tyshawn Sorey, der als Grenzgänger zwischen Jazz und zeitgenössischer Komposition arbeitet, Improvisation als zentralen Impuls seiner Musik begreift. Mit Abel Selaocoe und Sheku Kanneh-Mason sind zwei schwarze Cellisten zu Gast, ersterer arbeitet mit Elementen der südafrikanischen Traditionen. Die indo-britische Pianistin Mishka Rushdie Momen bezieht ein Werk von Vijay Iyer in ihr Konzert mit ein. Und auch die europäischen Interpreten berücksichtigen die „Diversity“: Anne-Sophie Mutter spielt ein Violinkonzert des schwarzen Mozart-Zeitgenossen Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges.

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Lucerne Festival

Text
Stefan Franzen
Foto
tyshawnsorey.com

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