jazzahead!: Partnerland Deutschland

Sybille KornitschkySybille KornitschkyEs überraschte nicht wenige im Fachpublikum, als am Schlusstag der diesjährigen jazzahead! in Bremen das nächste Partnerland für 2023 dieser internationalen Fachmesse für Jazz und improvisierte Musik bekannt gegeben wurde: Deutschland mit seiner vielfältigen, vitalen und diversen Jazzszene wird vom 27. bis 30. April 2023 im Mittelpunkt der jazzahead! stehen. Überraschend war diese Wahl auch und gerade deshalb, weil das nächstjährige Partnerland identisch ist mit dem Gastgeberland. Das ist der Grund, warum sich Deutschland als Partnerland anders der internationalen Öffentlichkeit präsentieren muss als es bisher bei den Partnerländern der jazzahead! der Fall war. Deshalb sind Kooperationen zwischen Deutschland und insgesamt vier anderen Ländern – Frankreich, Österreich, den Niederlanden und den USA – geplant; die so genannten „Commissioned Works“.

Dass Deutschland mit seiner Jazzszene zu wenig auf der jazzahead! sichtbar gewesen ist, davon ist Sybille Kornitschky überzeugt. „Es ist es mehr als überfällig, dass wir Deutschland diese Möglichkeit geben, sich als Jazzland zu präsentieren. Die deutsche Szene steht im eigenen Land in starker Konkurrenz zu Produktionen aus dem Ausland, weil ein Booking von ausländischen Bands aufgrund der Förderstrukturen für deutsche Veranstalter/-innen zum Teil lukrativer ist als deutsche Bands zu buchen. Deutschland ist ein sehr erfolgreiches Importland für Jazz aus aller Welt, aber eben noch nicht so stark im Export seiner eigenen Produktionen“, so die Projektleiterin der jazzahead! – und weiter: „Wir sind uns der Bedeutung der USA für Jazzer/-innen bewusst und arbeiten schon seit Jahren an einer Brücke zwischen den US-amerikanischen Märkten und Europa, und da vor allem Deutschland. Unsere Hoffnung ist, dass wir diesen Brückenschlag vielleicht auf ein höheres Niveau heben können. Die USA bleiben ein Sehnsuchtsland. Keine Jazz-Metropole steht mehr für Jazz aus Amerika als New York, deshalb planen wir auch erstmalig einen Aufschlag in dieser Stadt, zum Zeitpunkt des Winter Jazzfests und der großen ,Performance Art‘-Messe APAP im Januar.“

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jazzahead!

Text
Martin Laurentius
Foto
Kerstin Rolfes

Veröffentlicht am unter News

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