36: Jazzdor Strasbourg

Jazzdor StrasbourgJazzdor StrasbourgVergangenes Jahr musste das renommierte Straßburger Festival Jazzdor wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, auch die beiden Jazzdor-Ableger in Berlin 2020 und 2021 fielen der Pandemie zum Opfer. Jetzt versucht man einen vorsichtigen Neuanfang und veranstaltet zwischen dem 4. und dem 19. November 36 Konzerte mit der elsässischen Metropole wieder als Gravitationszentrum für das Festival. Inhaltlich versucht man sich mit der 36. Ausgabe von Jazzdor mit den Folgen und Konsequenzen der Pandemie zu beschäftigen, wie der künstlerische Leiter Philippe Ochem im Editorial des Programmheftes betont: „Der Jazz hört in die Welt hinein. Vielleicht ist er sogar die Musik der Welt. In Wesen, Ursprung und Geschichte multikulturell, spricht er vom Leben als Bewegung: Nimm dein Leben in die Hand, lerne von der Vergangenheit und baue darauf dein eigenes Haus, löse dich von geltenden Modellen, denke an dich, aber suche dich selbst im Blick der anderen.“

Jedenfalls sind im zweiten Corona-Jahr 128 Musiker*innen aus Frankreich, aber unter anderem auch den USA, Deutschland, Norwegen, Großbritannien oder einigen Ländern Afrikas wieder nach Straßburg zum Jazzdor-Festival eingeladen worden – wie zum Beispiel Eve Risser, Julia Kadel, Koma Saxo, Hermia/Ceccaldi/Darrifurcq, Julien Desprez, Barry Guy, Maya Homberger, Joëlle Léandre, Craig Taborn, François Couturier, Anja Lechner, Rainer Böhm, Michel Portal, Lionel Loueke oder Michael Wollny. Diese Musiker*innen stehen natürlich mit ihren verschiedenen Bands und Projekten auch für eine ästhetische und stilistische Diversität im Jazz und der improvisierten Musik von Heute. Doch, so Ochem, stehe vor allem „die Frage nach dem Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft, nach dem, was über alle Unterschiede hinweg Gemeinschaft begründet, im Zentrum unseres musikalischen und menschlichen Engagements.“ Das komplette Programm findet sich auf der Jazzdor-Website im Internet.

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Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

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